„DIE ZAHLEN SIND SEHR ERFREULICH“
Die Zeiten werden unruhiger, der gesellschaftliche Konsens ist weg“, fasst Vorstandsvorsitzender Eberhard Spies die Situation der VR Bank zusammen. „Aber unsere Bank ist weiterhin gut aufgestellt.“ In einer ganzen Reihe von Veranstaltungen informierte der Vorstand die Gremien der VR Bank über die Geschäftsentwicklung (siehe Tabelle), zunächst bei den MitgliederForen im Februar und März, dann bei der Vertreterversammlung im Mai. Die Zahlen sind trotz der schwierigen Umstände sehr erfreulich, der Rückgang der Bilanzsumme ist gewollt: Refinanzierungstender wurden 2024 zurückgezahlt. Deshalb stimmte die Vertreterversammlung einer Dividende von drei Prozent zu. Vor allem die veränderten Vertriebswege erfordern eine Neuausrichtung der internen Prozesse und der Infrastruktur: Immer mehr Kundinnen und Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte online (derzeit mehr als die Hälfte) und kommen nur noch selten in die Geschäftsstelle. Die digitale Erreichbarkeit muss mit dieser Entwicklung Schritt halten. Dies erfordert hohe Investitionen sowohl in Hard- und Software als auch in die Datensicherheit. Die gesetzlich erhöhten Reserven für Kredite führen außerdem zu einem deutlich erhöhten Kapitalbedarf. „Trotz eines schwierigen Jahres erhalten wir die Zukunftsfähigkeit der Bank und bauen sie weiter aus“, macht Eberhard Spies deutlich. „Nach der Einarbeitungsphase im Anschluss an die Fusion werden nun die internen Prozesse weiter angepasst und auf Effizienz getrimmt.“ Um für die Herausforderungen der kommenden Jahre gut gerüstet zu sein, wird der Generationswechsel im Vorstand weiter vorangetrieben: Der Aufsichtsrat hatte Eberhard Spies gebeten, seinen ursprünglich Mitte 2025 auslaufenden Vertrag bis Ende 2026 zu verlängern. Nachdem die geplante Nachfolgeregelung mit Marco Beckbissinger nicht umgesetzt werden konnte, hat der Aufsichtsrat Daniel Mohr (bisher Vorstand der Volksbank Neckartal eG) Ende 2024 bestellt. Er soll ab Herbst 2025 das Vorstandsteam verstärken und sich auf die Übernahme des Vorstandsvorsitzes Anfang 2027 vorbereiten. Auch auf der zweiten Führungsebene werden in den kommenden Monaten und Jahren aufgrund des demografischen Wandels Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Jüngere Kolleginnen und Kollegen 6 rücken nach und neue Strukturen (wie etwa Regionaldirektionen) werden geschaffen. Um den eigenen Nachwuchs auszubilden und die Region auch im Ausbildungsbereich zu stärken, stellt die VR Bank 74 Ausbildungsplätze zur Verfügung, fördert Hochschulen und Job-Börsen in der Region. Eberhard Spies unterstrich die Wichtigkeit der Ausbildung und forderte alle Betriebe auf, dabei mitzuhelfen. Zur Verschlankung der Strukturen wurde der Aufsichtsrat von 24 auf 18 Personen verkleinert – zwölf Vertreter der Mitglieder und sechs der Beschäftigten („Drittelbeteiligung“). Wegen drohender Geldautomatensprengungen und mangelnder Kundenfrequenz mussten Geschäftsstellen geschlossen werden. Gemeinsam mit den Sparkassen der Region werden Geldautomaten betrieben, „um die Bargeldversorgung unserer Kundinnen und Kunden auch in Zukunft sicherzustellen“, betont der Vorstandsvorsitzende (siehe auch Seiten 24 und 25). Das Unternehmensleitbild und die Unternehmenskultur entwickeln sich weiter: In einer größer gewordenen Bank mit vielen Standorten ist die Kommunikation untereinander zentral und muss ständig überprüft und verbessert werden. Für den Vorstandsvorsitzenden ist und bleibt die Unterstützung der Region durch die VR Bank wichtig: Das Vermögen der VR Bank Stiftung wurde darum nach der Fusion mit Heilbronn auf sieben Millionen Euro erhöht. Mit den Erträgen aus der Stiftung und dem GewinnSparen werden Vereine, Organisationen und Institutionen gefördert – im Jahr 2024 waren es insgesamt 1,4 Millionen Euro, die in die Region zurückgeflossen sind.
Bei der Vertreterversammlung wurden folgende Aufsichtsratsmitglieder verabschiedet: Monika Drautz (29 Jahre im Rat), Ulrich Ruoff (27 Jahre) und Volker Noller (26 Jahre) erhielten die Ehrennadel in Silber des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes (BWGV). Sigrid Feuchter (16 Jahre) nahm eine Ehrenurkunde entgegen. Matthias Aichele (12 Jahre) wurde vom Aufsichtsrat nicht mehr zur Wiederwahl nominiert. Bei den Neuwahlen traten die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Armin Rapp (Vorsitzender), Ralf Klenk (Stellvertreter), Andrea Blessing, Christian Bühler, Prof. Dr. Robert Lehleiter, Dr. Uta Rauschnabel, Stefan Schmidt- Weiss, Marc Schnizer, Birgit Vollert, Dr. Ralf von Briel und Dirk Windmüller wieder an. Zusätzlich wurde Peter Theilacker ins Gremium gewählt.
Bewertungen